Radiosendung Forum Kinder:rechte – SENDUNGSSCHWERPUNKT GEFLÜCHTETE KINDER IN ÖSTERREICH

In den letzten Monaten haben wir uns dem Schwerpunkt „Geflüchtete Kinder in Österreich“ gewidmet.

Sendung vom 1.6. und 29.6.2022

Podiumsdiskussion „Kinderrechte heute: Grundrecht oder Luxus?

Link zum Nachhören: Kinderrechte heute: Grundrecht oder Luxus? – Podiumsdiskussion der OMAS GEGEN RECHTS | cba – cultural broadcasting archive (fro.at) Im Rahmen unseres Sendungsschwerpunkts „Geflüchtete Kinder in Österreich“ waren wir vor Ort bei der Podiumsdiskussion „Kinderrechte heute: Grundrecht oder Luxus?“ , veranstaltet von den OMAS GEGEN RECHTS in der Steiermark am 5. Mai 2022 im Schubert Kino Graz, und haben diese Veranstaltung aufgezeichnet. Der Mitschnitt daraus wurde im Rahmen von zwei Folgen der Sendung Forum Kinder:rechte am 1.6. 2022 und am 29.6.2022 gesendet.

Bara Shamari, Irmgard Griss und Erich Fenninger wurden zur Ehrenoma bzw. zum Ehrenopa ernannt. (c) 2022 privat / Das Foto wurde von Baras Schwester zur Verfügung gestellt.

Barbara Kasper sowie Vertreter:innen der Arbeitsgruppe „Kinderrechte“ der OMAS GEGEN RECHTS, Irmgard Fritz-Trappel, Eva Unterberger und Greta Koska, leiteten den Abend ein mit eindrucksvollen Statements zur Motivation ihres Engagements. Am Podium diskutierten Irmgard Griss, Vorsitzende der Kindeswohlkommission, Erich Fenninger, Volkshilfe Österreich und Bara Shamari, Sozialberaterin. Moderiert wurde die Diskussion von Lisa Rücker. Thematisiert wurde die erschütternde Zahl der armutsbetroffenen und geflüchteten Kinder in Österreich sowie eine Fortsetzung der politischen Debatte zur Einhaltung der Kinderrechte und Wahrung des Kindeswohls. Zur Frage gestellt wurde, wie die politisch Verantwortlichen mit der Situation von benachteiligten Kindern umgehen sowie welche juristischen und faktischen Konsequenzen der Bericht der Kindeswohlkommission seit der Veröffentlichung vor zwei Jahren hat.

Der Film, welcher im Rahmen der Veranstaltung gezeigt wurde, kann hier nachgesehen werden: Kinderrechte – Grundrecht oder Luxus? Eine kritische Bestandsaufnahme der OMAS GEGEN RECHTS – YouTube

Sendung vom 16. 11. 2022

Geflüchtete Kinder in Österreich und ihre Rechte

Link zum Nachhören: Geflüchtete Kinder in Österreich und ihre Rechte | cba – cultural broadcasting archive (fro.at)

„Flüchtlingskinder haben das Recht auf besonderen Schutz und Hilfe. Auch alle anderen Rechte der Kinderrechtekonvention gelten für sie in dem Land, in dem sie gerade sind. Der Staat, die Vereinten Nationen und andere Organisationen müssen ihnen helfen, zu ihrer Familie zurückzukehren, falls sie allein auf der Flucht sind. Falls dies nicht möglich ist, müssen sie wie andere Kinder ohne Eltern behandelt werden.“ (UN-Kinderrechtekonvention, Art. 22)

(c) 2022 Kinderbüro

Die aktuelle Situation zeigt, dass dieses Recht in Österreich nicht umgesetzt wird. Die Abschiebungen der letzten Jahre machen sichtbar, dass Kinderrechte und das Kindeswohl der geflüchteten Kinder nicht an erster Stelle stehen. Daher nehmen wir diese Sendung zum Anlass, über die Situation der geflüchteten Kinder in Österreich zu sprechen.

Die Kinderrechte gelten für alle Menschen bis 18 Jahre gleichermaßen. In Bezug auf den Artikel 22 wird klar, dass die staatliche Hilfe in Österreich zwischen geflüchteten Kindern unterschiedlich aussieht. Die Unterscheidung ergibt sich daraus, ob die Kinder begleitet oder unbegleitet nach Österreich geflüchtet sind. Besonders Fluchtwaisen, also unbegleitete minderjährige geflüchtete Kinder, erfahren unterschiedliche Hilfeleistungen, je nachdem, wie alt sie sind. Zudem gibt es strukturelle Unterschiede in der Qualität der Fremdunterbringung im Vergleich zu österreichischen Kindern.

Alle Kinder sollten in Österreich die gleichen Rechte haben. Die geflüchteten Kinder sollen den österreichischen Kindern in allen Rechten gleichgestellt sein.

Das ist relevant, weil sich diese verschiedenen Ausgangslagen auf die Unterstützungsmöglichkeiten, die diese Kinder erhalten, auswirken. Wie die aktuellen Rahmenbedingungen in Österreich das Leben der Kinder prägen, darauf möchten wir in dieser Sendung besonders hinschauen: Wie geht es Kindern, die alleine in Österreich ankommen? Was brauchen Kinder damit sie sich in dieser Ausnahmesituation sicher und gut versorgt fühlen? Welche gesetzlichen und strukturellen Veränderungen sind unbedingt notwendig?

Wir haben zwei Gäste eingeladen, die sich besonders für geflüchtete Kinder in Österreich engagieren und uns von ihren Erfahrungen in der Begleitung von geflüchteten Kindern erzählen.

Gäste: Irmgard Fritz-Trappel (OMAS GEGEN RECHTS, Steiermark) und Cornelia Schweiner (Initiative „Steiermark hilft“ und steirische Landtagsabgeordnete)

Beiträge von:

  • Auszug aus der Podiumsdiskussion Kinderrechte heute: Grundrecht oder Luxus (OMAS GEGEN RECHTS) Bara Shamari, Sozialberaterin
  • Auszug aus dem Interview, OMAS GEGEN RECHTS mit M.
  • Asylkoordination Österreich, Katharina Glawischnig (Beitrag als Zusatzmaterial im Sendungsarchiv  Forum Kinder:rechte | cba – cultural broadcasting archive (fro.at) nachzuhören.)

Links:

Beitrag zur Sendung “Geflüchtete Kinder in Österreich und ihre Rechte” vom 16.11.2022, 15:00 Uhr

Link zum Nachhören: Interview mit Katharina Glawischnig (Asylkoordination Österreich) | cba – cultural broadcasting archive (fro.at)

(c) Asylkoordination Österreich

Wir haben Katharina Glawischnig, Expertin für Kinderflüchtlinge der Asylkoordination Österreich, zur Situation von geflüchteten Kindern in Österreich befragt.  Zum Thema haben und besonders folgende Fragen beschäftigt: 

Wo kommen Kinder, die geflüchtet sind, hin, wenn sie in Österreich ankommen? Was ist ihre erste Unterkunft? Und wer ist für sie zuständig? Wie sieht die Situation dazu in der Steiermark aus? Gibt es Missstände in Bezug auf die rechtliche Situation und wenn ja, welche? Wie unterschiedet sich die Lebenssituation von begleiteten Kinder und unbegleiteten Kindern, die nach Österreich geflüchtet sind? Wie ist die Betreuung der Kinder in den Aufnahmezentren und Wohnheimen organisiert? Welche Qualitätskriterien sind hier erforderlich? Wo gibt es den dringendsten politischen Handlungsbedarf? 

Katharina Glawischnig hat die vielen Fragen sehr ausführlich und dennoch sehr kompakt und präzise für uns beantwortet. Vielen herzlichen Dank dafür!

Links: 

Redaktion Forum Kinder:rechte: Katja Hausleitner und Romana Rossegger (Kinderbüro – Die Lobby für Menschen bis 14)