Leoben: „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut!“

Nicht nur größere Städte Österreichs wie etwa Wien, Graz oder Linz demonstrieren freitags auf ihren Straßen für sofortigen Klimaschutz. Auch kleinere Städte und Gemeinden erkennen zunehmend die Problematik und beteiligen sich mit unterschiedlichen Aktionen.

Auch in Leoben setzen sich Menschen mit der Klimakrise auseinander. Die Idee eines Klimastreiks wurde von der Grazer Fridays for Future Bewegung nach Leoben getragen. So wurde der erste Leobener Klimastreik im September 2019 in kürzester Zeit, nämlich innerhalb einer Woche, auf die Beine gestellt. Federführend waren hier unter anderem Jun Qiu mit der sozialistischen Jugend sowie die Grüne Jugend Leobens.

„Rückblickend war das eine super Leistung der Jugend in Leoben! Den Strom für die Lautsprecher haben wir vom Pfarrer bekommen, alle haben zusammengeholfen.“

Jakob Becvar, Grüne Jugend

Das KinderParlament Leoben wird aktiv

Unter den TeilnehmerInnen war auch Nils Breidenbach, der amtierende Leobener Kinderbürgermeister. Er brachte das Thema FFF im Leobener KinderParlament ein, welches sich seit ungefähr 1 ½ Jahren mit Umweltschutzthemen beschäftigt. Im KinderParlament, überparteilich vom Kinderbüro geleitet, wurde das Thema diskutiert und über eine mögliche Aktion debattiert. Die Idee einen weiteren Klimastreik ins Leben zu rufen, war geboren. Die Mehrheit der Kinder stimmte dafür. Als Projektleitung des KinderParlaments nahm ich mithilfe des Kinderbürgermeisters Kontakt zu den InitiatorInnen des ersten Klimatreiks in Leoben auf und lud zur gemeinsamen Organisation einer FFF Demo ein.


Der 2. Leobener Klimastreik

Gemeinsam machten wir uns Gedanken über die Route, notwendiges Equipment, Schilder, Sprüche und das Mobilisieren von weiteren Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen Leobens. Mit Anmeldung der Demo waren auch die lokalen Medien informiert und berichteten online und offline über den bevorstehenden zweiten Klimastreik. Die Aufregung über schulschwänzende Kinder, die Blockade der Straßen und den Unmut über das Thema im Allgemeinen ließ viele negative Kommentare in sozialen Medien regnen. Mit so einer negativen Reaktion hatten wir nicht gerechnet, beschlossen aber die entfachte Diskussion als wichtigen Beitrag zum Thema in der Region anzusehen.

Schließlich freuten wir uns über rund 100 TeilnehmerInnen allen Alters und RednerInnen wie Claus Trost vom Klimavolksbegehren, Prof. Roland Pomberger von der Montanuniversität Leoben, Kinderbürgermeister Nils Breidenbach, “Senioren für Klima”-Initiator Borut Maricic, Hannah Katzenberger von der Schülervertretung des alten Gymnasiums und Maja Höggerl von der sozialistischen Jugend Leoben.



“Um das Überleben auf dem Planeten zu sichern, muss die Erderwärmung unter 1,5°C bleiben.”

Fridays for Future Austria

Ziel der FFF Bewegung ist es die Politik sowie die Bevölkerung, auf die Dringlichkeit von sofortigen Maßnahmen für den Schutz des Weltklimas aufmerksam zu machen. Die fortwährende Ignoranz vieler politischer EntscheidungsträgerInnen, machtvoller Player aus der Wirtschaft sowie ganzer Staaten und Teilen der Weltbevölkerung gegenüber dem fortschreitenden Klimawandel, treiben immer mehr Kinder, Jugendliche und Erwachsene auf die Straßen um sich für den Klimaschutz lautstark einzusetzen.
WissenschafterInnen predigen seit Jahren, was Kinder und Jugendliche nun auf den Straßen der Welt von sich geben. Und zwar so, dass es alle verstehen: There is no planet B!

Ja, die Situation ist brenzlig. Das kann mittlerweile niemand mehr so einfach herunterspielen.


Interessante Links zum Thema:

  • Klimavolksbegehren
  • Senioren für die Zukunft
  • Fridays For Future Austria
  • Fridays For Future Leoben
  • Das KinderParlament Leoben beim Steirischen Frühjahrsputz
  • Umweltschutz-Ausstellung des KinderParlaments Leoben
  • Tipps für den Umweltschutz (Flyer zum Download)

  • Gestärkte Kinderrechte:

    Artikel 12: Recht auf Beteiligung
    Artikel 13: Meinungs- und Informationsfreiheit
    Artikel 14: Recht auf Gedanken- Gewissens- und Religionsfreiheit
    Artikel 15: Vereinigungs- und Versammlungsfreiheit
    Artikel 24: Recht auf Gesundheit