Chancen inklusiver Kinder- und Jugendgruppen

In diesem Gespräch legten wir den Fokus auf das Beziehungsdreieck Eltern – Pädagog:innen – Kinder mit Behinderung. Welche Erwartungen haben die verschiedenen Beteiligten? Was können die einzelnen Parteien zum Gelingen beitragen? Warum sind Eltern auch gegen inklusive Schulklassen? Warum bieten inklusive Gruppen so viele Chancen?

Wir sprachen gemeinsam über inklusive Kinder-und Jugendgruppen in Schulen- über den aktuellen Stand in der Steiermark und über Erfahrungen aus dem Alltag, über Zustände, die alle Betroffenen herausfordern, über Ungerechtigkeiten und über Beispiele, die zeigen, dass inklusive Kinder-und Jugendgruppen funktionieren und eine wichtige Kultur des Zusammenlebens etablieren, die wir alle nötig haben.

Schließlich wurden wichtige Punkte zur Berücksichtigung im eigenen Wirkungsbereich zusammengefasst:

  • Inklusion braucht Mut für einen ersten Schritt. Mut dafür, dass etwas beim ersten Mal vielleicht nicht gelingt und man erneut etwas verändern muss.
  • Weg von dem Gedanken, dass es zwei Gruppen gibt: Es gibt nicht die Gruppe der Menschen mit Behinderung und die Gruppe der Menschen ohne Behinderung. Kinder sind alle gleich! Inklusion betrifft alle Menschen und es gibt ganz viele unterschiedliche Menschen, gerade bei Kindern. Das Schulsystem tut immer so, als ob alle gleich wären, aber im Grunde sind wir das nicht. Aber das widerspricht nicht dem, dass man ausblendet, dass Kinder mit schwersten Behinderungen mehr oder eine andere Förderung brauchen, aber dennoch sind wir alle einmal grundsätzlich unterschiedlich.
  • Inklusion funktioniert dort gut, wo es einen guten Austausch gibt. Was beschäftigt gerade die Angehörigen, was beschäftigt die Pädagog:innen, was beschäftigt das Kind. Das ist alles aufwändig und braucht zusätzliche Ressourcen, aber damit das Verständnis zwischen den unterschiedlich involvierten Parteien gefördert werden kann, ist dieser Austausch sehr wichtig.
  • Es braucht schon von Beginn an Orte für Eltern, wo man sich gemeinsam treffen kann.

Vielen Dank an unsere Diskussionsgäste: Mag.a Erika Wilfling-Weberhofer (Eltern- und Projektarbeit, Steirische Vereinigung für Menschen mit Behinderung und betroffene Mutter) und Mag.a Dr.in Martina Kalcher, Bakk. MSc (Professorin Fachbereich Bildungswissenschaften, Forschungszentrum für Inklusive Bildung, PPH Augustinum)!

Moderiert wurde dieses Fachgespräch am 17.11.2021 von DIin Katja Hausleitner (Kinderbüro – Die Lobby für Menschen bis 14). Ein Audio-Mitschnitt wird bald zum Nachhören zur Verfügung gestellt.


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